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Mia Couto SCHILLERS RÄUBER (UA)
Mit: Eliot Alex, Adelino Branquinho,
Sergio Chusane, Rogerio Manjate, Lucretia Pato, Graca
Silva, Jorge Vaz, Margit Niederhuiber
Inszenierung: Stephan Bruckmeier
Bühne: Berry Bickle
Kostüme: Yolanda Thomas
Premiere: 23. 1. 2005 Teatro Avenida,
Maputo, Mosambik
Gastspiele in Mannheim, Zürich, Stuttgart, Wien,
Berlin, Leverkusen
Eingeladen zu den Internationalen Schillertagen in Mannheim
„Das Stück unter dem Titel „Os Bandoleiros
de Schiller“ entstand aus einer Zusammenarbeit von
Stephan Bruckmeier, Mia Couto und der Gruppe Mutumbela
Gogo und wird nach dem großen Erfolg in Maputo nun
auch im Rahmen der allgemeinen Schiller-Feierlichkeiten
in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgeführt.“
Mosambik-Rundbrief, 5, 2005
„Überhaupt stimmt nicht viel von dem, was man
auf dieser Theaterreise zu erwarten glaubt. Schillers
„Die Räuber“ haben sich in „Schillers
Räuber“ verwandelt. Aus einem Schiller unter
anderen Umständen ist notwendig ein radikal anderer
Schiller geworden. Eine Arbeit, die in vielerlei Hinsicht
quer steht zu den in Theaterdeutschland gültigen
Kategorien. Allein deshalb hat sich diese Koproduktion
des theater rampe und des Schauspielhauses Wien mit dem
Teatro Avenida gelohnt.“
Theater der Zeit, 6, 2005
„Mit der Unabhängigkeit unterbrach Mia Couto
sein Biologiestudium und engagierte sich als Journalist
beim Aufbau des Landes. Heute lebt er als Biologe in der
Hauptstadt Maputo. Gleichzeitig wirkt er als Schriftsteller
und schaltet sich regelmäßig in die gesellschaftspolitische
Debatte ein.“
Zürichsee-Zeitung, 6. 6. 2005
„Eine solche Entschlossenheit zeigen auch
Stück und Inszenierung insgesamt. Wenn Schiller am
Schluss seinen Beutel öffnet, bemerkt er, sein Text
„Die Räuber“ sein fort: gestohlen! Wer
ist der Dieb? Die Mutter gibt sich zu erkennen. Und betont,
nicht eher wird sie die Stücke zurückgeben,
bis die Menschen keine Räuber mehr sein müssen.
Schillers langer Gang nach Afrika beweist, er ist ein
eminent politischer Autor im Kampf um die Würde des
Menschen. Dies zu begreifen haben so manche deutsche Ensemble
mehr Schwierigkeiten.“
Rhein-Neckar-Zeitung, 13. 6. 2005
„Eine mutige Expedition, mitunter auch eine farbenprächtige
fahrt zu Schiller in dem Wissen, dass seine Figuren, ihr
Entscheiden und handeln, oft ebenso wenig begreifbar sind
wie wir selbst. So genießen die Zuschauer ein höchst
unterhaltsames, ganz und gar exotisches Spektakel, das
uns den Zauber, aber auch die Sinnlichkeit der afrikanischen
Kultur- und Theater-Auffassung vermittelt.
Mannheimer Morgen, 13. 6. 2005
„Os Bandoleiros“ ist ein hybrides Werk, in
dem Couto und Schiller auf Slapstik und postkoloniales
Volkstheater treffen. Fünf Schauspieler und zwei
Schauspielerinnen springen zwischen zweiundzwanzig Rollen.
Rasant, lebendig und wunderbar ist ihre Darstellung. Der
deutsche Klassiker wird dabei zum Vehikel, um die eigene
Geschichte zu erzählen. Privates und Politisches
fließt ein, wenn sich Kolonialzeiterinnerung und
zeitgenössische Realitäten überlagern.“
TAZ . Die Tageszeitung, 15. 6. 2005
„Os Bandoleiros“ ist möglicherweise nicht
ganz so frei von einer moralischen Botschaft, wie eine
postdramatische „Räuber“- Inszenierung
sich das vorgenommen hätte. Die mosambikanischen
Räuber regen an, über Europas Verantwortung
in Afrika nachzudenken. Und wenn am Ende Schiller erscheint,
ist das nur gerecht: Das Teatro Avenida will nicht nur
die Ruhe der Lebenden stören.“
Neue Zürcher Zeitung, 17. 6. 2005
„In diese Geschichte über die zwei afrikanischen
Brüder sind immer wieder Szenen der Theatergruppe
eingeflochten, welche „Die Räuber“ probt.
Was aber zunächst nach reiner Tragödie klingt,
ist mit vielen komödiantischen Elementen gespickt
und wird mit so viel Verve und Spielfreude auf die Bühne
gebracht.“
Stuttgarter Zeitung, 20. 6. 2005
„Angesprochen werden die innersten Dinge, aber auch
Äußerlichkeiten haben hier ihren Platz. Denn
exzentrisch agieren die Schauspielerinnen und Schauspieler
des Ensembles. Manchmal gehen sie auch ins Publikum und
hängen den Zuschauern Servietten um den Hals.“
Der Landbote, Winterthur, 23. 6. 2005
„Wer nun fürchtet, fades Polit-Theater vorgesetzt
zu bekommen, der hat sich gründlich geirrt. Was man
zu sehen bekommt, ist entfesseltes Schauspiel, komisch,
tragisch, berührend. Ein Höchstmaß an
darstellerischer Intensität wird von frei strömendem
Gefühl, von Emotionen der überschäumenden
Art begleitet, ohne dass dabei je die darstellerische
Professionalität verloren ginge. Sieben Personen
(...) interpretieren ihre Autoren mit vollendeter Virtuosität.“
Wiener Zeitung, 1. 6. 2005
„Dass Schiller auch ganz bleiben kann, wenn er geschüttelt
wird, beweist die Inszenierung von „Os Bandoleiros
de Schiller“ , einem Stück vom Teatro Avenida
aus Mosambik. ... Offenbar muss man nach Afrika reisen,
um Schillers Brisanz wieder zu entdecken.“
Süddeutsche Zeitung, 19. 7. 2005
„Es war der (geglückte) Versuch, europäische
und afrikanische Bühnen- und Denktraditionen in den
Dialog zu bringen – mithilfe der Schillerschen Räuber.“
Zitty, Berlin 11. 2005
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